Zauberei aus der Goldschmiedewerkstatt?
Spielerisch anmutig und doch gleichsam trügerisch; verblüffend und vor allem unterhaltsam, so kommt sie daher, seit mehr als tausend Jahren - die Zauberkunst.
Das Interesse des Publikums an geheimnisvollen Dingen, die einfach nicht sein können, aber (wider alle Vernunft) durch das Geschick des Zauberkünstlers plötzlich doch möglich scheinen, hat niemals nachgelassen. Die Schulweisheit zu überlisten und die engen Grenzen der Wissenschaft zu überschreiten, hat den Menschen seit jeher eine spitzbübische Freude bereitet.
Fein gearbeitete Zaubergeräte aus Messing, Neusilber und edlen Hölzern - von unseren Großvätern als kostbare Kleinodien gehütet - kamen in den erlesenen Salon-Gesellschaften des 18. und 19. Jahrhunderts bei Tisch zum Einsatz und verzauberten das Auge des Zuschauers bereits durch ihre schlichte Eleganz und die Vorführbarkeit in unmittelbare Nähe.
Der erste Zauberkünstler, der solcherlei Gerätschaften für Taschenspieler und Zauberkünstler herstellte und feilbot war ein Engländer namens Henry Dean. Er hatte eine Lehre als Gold- und Silberschmied absolviert, tat sich dann als Autor des 1722 erschienen Buches The Whole Art Of Legerdemain Or Hocus Pocus In Perfection hervor und unterhielt in London einen kleinen Laden für Zauberrequisiten aus Silber, Messing und Holz nahe dem Wachhaus auf Tower-Hill.
Viele namhafte Künstler, wie Bert Allerton oder der in Deutschland geborene und später in die USA emigrierte Dr. Jaks, widmeten ihr ganzes Tun der Mikromagie. Beide arbeiteten sie in den exquisiten Hotels von New York, Hollywood und Chicago, und unterhielten ihr Publikum mit wertvollen, geheimnisvoll anmutenden Zauberapparaten. Dr. Jaks beispielsweise besaß "Das Buch der Geheimnisse", eine edle, wie ein Buch gearbeitete Holzschatulle, in der seine Requisiten in samtausgelegten Fächern untergebracht waren.
Eine begeisterte Dame gestand ihm gegenüber einmal, sie habe die Zauberei eigentlich immer gehaßt, die lieblichen kleinen Dinge und kostbaren Geräte aber, die er für seine Darbietungen benutzte, hätten sie völlig hingerissen und gänzlich verzaubert.
Etwas vom Flair dieser vergangenen Zeit in unsere heutige schnellebige Welt hinüberzuretten, und eine alte Tradition fortzuführen, haben wir uns vorgenommen.
Dem sei letztlich nur ein Satz des großen Schauspielers und Zauberkünstlers Orson Wells hinzugefügt: "Der Zauberkunst das Wunderbare zu nehmen, wäre ebenso zerstörerisch, wie die Musik des Tons zu berauben." |